Warum du manche Dienste selbst hosten solltest!

Egal ob Cloudservice, E-Mail oder auch eine eigene Website. All das kann man selbst auf einen Server schmeißen und hat somit die volle Kontrolle über jene Dienste. Doch warum sollte man das überhaupt machen, was sind die Vor- und Nachteile, bedarf es viel Arbeit und Wissen?
Warum selbst hosten?
Wir leben in einer Ära, wo Daten zur Währung geworden sind. Keiner weiß, ob deine Daten auf einem Dienst wirklich sicher verwahrt werden oder ob sie sogar in die Hände Dritter gelangen. Im Prinzip setzt du dein gesamtes Vertrauen in die Hände der Anbieter.
Kümmert man sich selbst darum, hat man die vollste Kontrolle. Sowohl auf den Server, als auch auf die Protokolle und auf die verwendeten Programme.
Darüber hinaus können auch Kosten gespart werden, so ist ein einfacher VPS sogar recht günstig. Selbst mit dem günstigsten VPS kann man wunderbar eine Nextcloud betreiben und diese 3€ im Monat sind immer noch günstiger, als hundert Euro im Jahr für irgendeinen anderen Cloud Anbieter.
Welche Dienste kann man selber hosten?
So gut wie alles. Man darf nie vergessen, dass ein Server auch nur ein Computer ist und solch ein Computer kann auch selbst gekauft oder gemietet werden. Grundsätzlich ist alles möglich, von einer eigenen Videoplattform, bis hin zu einem eigenen Onlineshop. Aber hier möchte ich mich eher auf Dienste fokussieren. Dienste, wofür manch einer vielleicht viel zu viel Geld ausgibt!
Beispiele des Selbsthostings
Cloud, wie Nextcloud: Nextcloud ermöglicht die Erstellung einer persönlichen Cloud-Lösung, welche die Speicherung und den Zugriff auf Dateien, Kalender, Kontakte und mehr vereint. Diese Option bietet Datenschutz und volle Kontrolle über die eigenen Daten. Darüber hinaus ist die Nextcloud auch 100% anpassbar, man kann selbst neue Programme dazu installieren, schreiben oder auch modifizieren.
Eigener Mail-Server: Das Hosting eines eigenen E-Mail-Servers bietet die Möglichkeit, E-Mails zu verwalten, zu schützen und die Sicherheit zu erhöhen. Dies ist besonders relevant für diejenigen, die Wert auf Privatsphäre legen und ihre Kommunikation kontrollieren möchten. Ihr habt dazu noch die volle Kontrolle über die Domains. Einen separaten E-Mail Dienst für z.B. die Arbeit kann hier also von Vorteil sein.
Eigene Website auf einem VPS: Das Hosting einer Website auf einem Virtual Private Server (VPS) bietet die Flexibilität und Kontrolle über die Website-Inhalte, -Funktionen und -Sicherheit. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung und einen höheren Grad an Kontrolle. Dazu kann ich mich nur selbst zitieren aus einem älteren Blogeintrag: Ihr seid der Chef eurer Website. Ihr müsst euch keinen komischen Algorithmen oder Richtlinien beugen (das deutsche Recht gilt trotzdem noch!). Designänderungen oder auch Löschungen betreffen euch nicht.
Die größten Nachteile
Der wohl größte Nachteil ist der Aufwand, denn ein VPS ist zwar schnell gemietet, aber was nun? Es bedarf ordentlich wissen, die oben genannten Dienste vernünftig aufzusetzen. Darüber hinaus seid ihr voll und ganz für alles verantwortlich, wird der Server gehackt und verbreitet Viren, haftet ihr vollkommen. Sicherheit für den VPS ist wohl das Wichtigste, was man zuerst erlernen sollte. SSH-Keygen, SSL Certificates, Verwaltung der Ports, … und noch viel mehr muss immer bedacht sein. Und natürlich ist auch die Wahl des Betriebssystems für den Server sehr wichtig. Eine Rolling-Release Distro, wie Gentoo oder Arch, wird den Server nur unnötig “unstable” machen und sogar potentielle Gefahren bürgen, wie z.B. Sicherheitslücken in aktuellen Paketen.
Fazit
Tobt euch aus, lernt ordentlich was zu tun ist. Solche Dienste können nicht nur öffentlich auf einem VPS betrieben werden, auch zuhause mit einem Raspberry Pi sind viele Sachen bereits möglich. Wer also die Internetverbindung kappt, kann z.B. die Nextcloud auch wunderbar im LAN laufen lassen.