Linux (Server) Admin – Was macht der eigentlich?

Manch einer kann sich unter dem Begriff “Linux Administrator” vielleicht nur wenig vorstellen, denn unter diesem Begriff verbergen sich so einige Aufgaben und vor allem auch ein großer Aufwand. Ich möchte ein paar Aspekte genauer beleuchten, da ich selbst einige Linux Maschinen administriere und steuere.
Zur Einfachheit beleuchten wir hier lediglich die Seite eines Linux Server Admins.
Installation
War eigentlich abzusehen, der erste Punkt ist klar die Installation. Hier kann schon einiges geschehen, das den Server beeinträchtigen kann. Beginnend mit der Auswahl der Distribution. In diesem gigantischen Distromeer gibt es für jeden Einsatzbereich ein passendes Betriebssystem, also sollte man sich daran auch orientieren. Debian und Ubuntu sind mir da, als Server Distro, immer am liebsten. Nun kann der Server installiert werden.
-> Konfiguration
Ein Unterpunkt der Installation ist die passende Konfiguration. Je nach Anwendungsbereich wird der Server natürlich anders konfiguriert. Doch auch abseits davon muss der Server vernünftig angepasst werden. Sicherheitsmaßnahmen, Rechte Verwaltung, Netzwerkeinstellungen usw. Denn erst wenn der Server richtig konfiguriert und angepasst ist, kann man ihn auch in den Betrieb nehmen. Er soll ja auch nicht zu einer unsicheren, hackbaren Virenschleuder werden.
Benutzerverwaltung
Je nach Anwendungsbereich sieht die Benutzerverwaltung anders aus. Für einen Server mit einer Website sollte kein Root User vorhanden sein, da dieser nur eine weitere Sicherheitslücke darstellen kann. Wer eine Cloud für mehrere User bastelt, sollte ganz klar die Rollen und Benutzer erstellen und erteilen. Ein neuer User muss angelegt, ein Alter gelöscht werden. Passwort vergessen? Zurück setzen und ein neues zuweisen.
Paketmanagement
Die Verwaltung von Paketen ist wirklich ein wichtiger Aspekt. Was wird installiert? Warum wird es installiert? Müssen Pakete geupdated werden? Müssen Pakete deinstalliert werden? All das gehört zum Management dazu. Denn die installierten Pakete können ebenfalls für Instabilität oder Schwachstellen sorgen. Zumal “Bloat” ebenfalls ein berücksichtigt werden sollte. Manche Pakete sind einfach nicht notwendig, sie überfüllen oder lasten den Server unnötig aus. Warum sollte man auf einem Server bitte “Neofetch” installieren? Bedarf es wirklich “Pytop” oder reicht “htop” völlig aus?
Sicherheit und Zugriffskontrolle
Ist ein Teil der Benutzerverwaltung, sowie der Konfiguration. Wer hat Zugriff auf den Server? Wer kriegt den Zugriff? Ist der Server korrekt geschützt? Zur Sicherheit gehören einige Aspekte, die hier aber gänzlich den Rahmen sprengen würde. Port Wechsel, SSH-Keygen, SSL Zertifikat, Verteilung von Rechten und Usern. Und, wie angesprochen, wer Zugriff auf den Server kriegt. Sollten mehrere User auf den Server zugreifen, muss dies auch vernünftig geregelt werden.
Systemüberwachung und -wartung
Das System muss natürlich auch überwacht und gewartet werden. Überwachung im Sinne von: Läuft der Server? Sind alle Pakete aktuell? Muss geupdated werden? Ungewöhnliche Aktivitäten? Gab es Abstürze, Errors oder sonstige Probleme? All das muss immer gecheckt werden, bei Bedarf sofort eingreifen. Und mit der Überwachung geht auch die Wartung einher. Wenn was geändert oder angepasst werden muss, wird dies auch erledigt. Der Server muss immer zuverlässig und sicher laufen, wer nur halbherzig den Server wartet wird ihn auf kurzer und langer Sicht einfach zerschießen.
Viel Arbeit, aber auch eine enorme Lernerfahrung!
Ja, die Server Administrierung kann schon wirklich fordernd und Zeitintensiv sein. Ein guter Admin hat auch außerhalb des eigenen Kellers stehts ein Auge auf den Server. Und ja, es ist verdammt viel zu erlernen, viel kann schief gehen und man wird auch mal alles kaputt machen. Aber dafür lernt man auch eine Menge dazu: Netzwerktechnik, GNU/Linux im Allgemeinen, Protokolle, Ports, Online Sicherheit und noch so viel mehr. Wer sich dem aber nicht gewachsen sieht, kann klein auf einem eigenen Homeserver anfangen. Wenn man da sich das ganze System zerschießt, sind die Konsequenzen tragbarer, als auf einem öffentlichen VPS!