Jamie-Dee Zielke

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Blog Post

Nein, du brauchst keinen VPN!

10. Februar 2024 Allgemein
Nein, du brauchst keinen VPN!

Beim Thema VPN bin ich immer etwas aufgeladen, da zu viel Unwissenheit durch das Internet geistert. Was ist eigentlich ein VPN, was ist damit erlaubt, schützt er mich wirklich oder wann bringt er mir etwas?!

Ein “Virtual Private Network” ist plumb ausgedrückt ein Server mit dem ihr euch verbindet. Die Verbindung geht von eurem Gerät durch den Router und dann zum VPN Server. Jede Verbindung danach geht erst zum VPN Server, bevor er zu eurem Provider geht. Somit sieht der Provider erst mal nicht, was für Verbindungen genau passieren. Und alle anderen haben auch nur die VPN Verbindung als Anhaltspunkt. Habt ihr euch also mit einem Server aus den Staaten verbunden, denkt jede Verbindung, dass ihr in den Staaten seid.

Beim Kauf eines VPN Dienstes muss man schon oft kritische Zahlungsmöglichkeiten hinterlegen, wie PayPal oder eine Kreditkarte. Sollte der VPN Dienstanbieter also nun gestürmt werden, sind eure Daten nun in den Hände der Stürmer.

Natürlich kann die Verwendung eines VPNs dazu beitragen, den eigenen Traffic zu verschleiern und die Online-Privatsphäre zu schützen. Doch dabei ist es wichtig zu bedenken, dass Anonymität nicht automatisch gewährleistet ist. Selbst wenn ein VPN aktiviert ist, kann der Datenverkehr immer noch zurückverfolgt werden. Wenn beispielsweise die gleichen Websites oder Dienste aufgerufen werden, die auch ohne VPN genutzt wurden, ist es für jeden offensichtlich, dass ein VPN verwendet wird.

Warum sollten wir einem VPN-Anbieter mehr vertrauen als unserem eigenen Internetdienstanbieter? Immerhin übergeben wir diesem Anbieter unsere sensiblen Daten und unseren gesamten Datenverkehr. Doch was, wenn der Anbieter diese Daten verkauft oder sogar an Behörden weitergibt? Es gibt keine Garantie dafür, dass ein VPN-Anbieter keine Protokolle führt oder nicht in Honeypot-Operationen involviert ist, um Daten von Nutzern zu sammeln. Es gibt lediglich einen VPN Anbieter, dem ich wirklich vertrauen würde. Ein Link zu einem Video davon findet ihr hier.

Ein Honeypot ist im Grunde genommen eine Falle, die darauf abzielt, potenzielle Angreifer anzulocken und ihre Aktivitäten zu überwachen. Diese Fallen werden oft von Sicherheitsforschern, Unternehmen oder sogar Regierungsbehörden eingesetzt, um Angriffsmethoden zu studieren und Sicherheitslücken aufzudecken. Doch was ist, wenn ein VPN-Anbieter Honeypots einsetzt, um die Aktivitäten seiner Nutzer zu überwachen? In einem solchen Szenario könnten Nutzer unwissentlich in diese Falle tappen und ihre sensiblen Daten preisgeben, ohne es zu merken. Wenn ihr bei der Wahl eines VPN Dienstes also so richtig Pech habt, dann überblicken Behören gegebenenfalls den gesamten Datenverkehr. Wer nun versucht mit einer VPN Verbindung Straftaten zu begehen, wird sofort erkannt. Wer mehr über Honeypots wissen will, kann sich dieses Video von “Mental Outlaw” angucken.

Kommt auf die Richtlinien an. Netflix und Steam verbieten aktiv eine VPN Verbindung, dies kann sogar zur Sperrung des Accounts führen. Illegale Inhalte sind weiterhin nicht gestattet, nur weil die Verbindung nun verschlüsselt und anonym scheint gibt es noch lange kein Freifahrtsschein für illegale Aktivitäten. Aber im Grunde genommen darf man alles das, was man davor auch schon durfte, nur muss man sich, bei einigen Diensten, an die Richtlinien halten. Wenn Google oder YouTube denkt, eure VPN Verbindung ist eine BOT-Verbindung, werdet ihr gnadenlos in die Captcha-Hölle geschickt und klickt für eine Ewigkeit auf Hydranten, Fußgängerüberwege und verpixelte PKWs.

Vor Viren? Nein, absolut nicht. Dem Virus ist es egal, wie “weit er reisen muss” – ein VPN Server ist kein Virenschutz. Einen Schutz vor Hackern kann ein VPN aber in gewissen Maßen schon liefern. Zumindest ein DDOS Schutz kann gegeben sein, aber mal ehrlich: Welcher normale User erleidet schon bitte einen DDOS Angriff?

Dann hat er keine Ahnung. Grundsätzlich gibt es bei Placements immer ein Briefing, an welches sich der Influencer zu halten hat. In der Regel werden die Aspekte auch einfach so herunter gerattert und der Dienst wird beworben. Wirklich viel über die Materie wissen muss man dafür nicht.
Ist euch mal aufgefallen, dass VPN Placements nie bei wirklichen Technikinfluencern vorkommen, sondern immer nur bei Unterhaltungsinfluencern? Kann daran liegen, dass ein technikversierter Mensch ganz klar weiß, dass ein VPN für die beworbenen Punkte nicht notwendig oder gar schwachsinnig ist.
Als bestes Beispiel dafür nehme ich mal ein paar Technik-YouTuber und ein paar deutsche Unterhaltungs- und Meinungs-YouTuber.
Technik-YouTuber, wie “Mental Outlaw” hatten bisher nur ein einziges Placement für einen VPS Anbieter. Der größte Technikkanal “Linus Tech Tips” hatte regelmäßige Sponsorings für Socken und Unterwäsche.
“SomeOrdinaryGamers”, ebenfalls ein Technikkanal, wird von einem Unternehmen gesponsort, welches Rasierer herstellt.
Blicken wir nun auf auf ein paar deutsche Unterhaltungs- und Meinungs-YouTuber, sehen wir vereinzelnd Werbung für einen VPN Dienst. Was haben diese Kanäle überhaupt mit Technik zu tun? Gar nichts! Man muss aber auch sagen, dass einige dieser Placements schon Jahre her sind. Wer möchte kann einfach mal den Namen seines Lieblingsyoutubers gefolgt von “VPN” auf YouTube suchen.

Die Anwendungsbereiche sind für den einfachen User schnell geklärt: Gar nicht. Oder zumindest nur in wirklich wenigen Fällen. Bei P2P Verbindungen kann ein VPN schon hilfreich sein, nehmen wir als Beispiel mal “Grand Theft Auto Online”. Wer hier online eine Sitzung beitritt, verbindet sich direkt zum Host der Session – einem anderen Spieler. Es kam und kommt immer wieder vor, dass in neuer Cheatsoftware einfach mal alle IP’s der verbundenen Spieler auftauchen. Die Cheatsoftware nutzt Exploits, um an diese IP’s zu gelangen. Nun ist der oben aufgeführte unwahrscheinliche DDOS-Angriff vielleicht gegeben, auch kann ein Cheater mit seinem Cheattool euch gegebenenfalls für einen Moment bannen. Das klingt wirklich abwegig, aber es passiert leider wirklich und das Problem ist nicht mal neu. Ich konnte einen Post von vor 7 Jahren finden, wo dieses Problem schon aufgetaucht ist. Hier kann ein VPN ein Schutz vor solchen Situationen bieten. Aber abseits davon sehe ich keinen Grund, weshalb eine normale Person Geld für einen VPN Dienst ausgeben sollte.

Schmeißt euer Geld nicht für einen VPN aus dem Fenster, wenn ihr ihn wirklich nicht benötigt. VPN’s sind, in meinen Augen, das Schlangenöl der Neuzeit. Es wird so viel Unsinn und Angst verbreitet, dass ich diesen Beitrag als sehr wichtig und notwendig empfinde. Ich habe wirklich das Gefühl, dass einigen nicht so wirklich klar ist, was ein VPN überhaupt ist und wie er funktioniert. Hier einen Schuldigen dafür zu finden ist aber recht schwer, da zu viele Aspekte berücksichtigt werden müssen. Grundsätzlich gilt jedoch: Informiere dich selbst und unabhängig über Themen, wie Cyber Sicherheit.

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