Jamie-Dee Zielke

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Nextcloud aufm (Home) Server – die Alleskönner Cloud?

28. Januar 2024 Allgemein
Nextcloud aufm (Home) Server – die Alleskönner Cloud?

“Nextcloud” ist eine kostenlose open-source Cloud, die jeder Fähige auf einem Server installieren und verwenden kann. Soweit, so klar, doch möchte ich tiefer in die Thematik und auch etwas in die Installation eingehen. Warum eine Nextcloud sinnvoll oder wann sie gar nutzlos ist.

Wie so eben angesprochen ist “Nextcloud” ein Service, den man auf all möglichen Geräten, darunter auch Raspberry Pis, installieren kann. Die Möglichkeiten scheinen auch schier unendlich, von einfacher Datencloud, zu Office Anwendungen, Organisationstools wie Kalender, (Video)-Calls und Chats, Timelines verschiedener Sozialen Netzwerken, all das ist mit einer Nextcloud schnell erledigt. Und das ganze ist natürlich auch sehr attraktiv, denn für den einfachen privaten Nutzer ist die Cloud in vollen Umfang gänzlich kostenlos, man muss sie lediglich auf einem Server installieren. Und dank der Open-Source Natur, sind Forks wie “Owncloud” oder auch Programme direkt für Nextcloud möglich.

Doch ist Nextcloud ein ernstzunehmender Konkurrent der großen Cloud Anbieter? Allerdings!
An Apples Ökosystem kommt selbst die beste Konfiguration und Programmsuites nicht dran, dafür ist die iCloud einfach zu stark in die verschiedenen Systeme integriert. Zum Überblick: Eine am Mac geöffnete Website, kann nahtlos auf anderen Applegeräten an der gleichen Stelle geöffnet werden; Die Airpods sind “smart” und können nahtlos und direkt auf verschiedene Applegeräte zugreifen und verwendet werden. Doch andere Cloud Anbieter können sich warm anziehen, denn wie bereits kurz angeschnitten ist die Nextcloud für alles möglich, was der Nutzer von ihr verlangt.

Gucken wir doch einmal kurz auf die Möglichkeiten eine Nextcloud erfolgreich in den Betrieb zu nehmen:

Die günstigste Variante, ein einfacher Raspberry Pi! Hierzu einfach Raspberrian Lite auf den Pi installieren und schon haben wir eine Serverumgebung. Mit “Portainer” ist es gänzlich einfach nun die Nextcloud Applikationen und Konfigurationen zu installieren. Nun läuft die Cloud im Hauseigenen LAN und kann über die Local IP aufgerufen werden. Wie sinnvoll eine solche Cloud im LAN sein kann, hängt von jedem Nutzer selbst ab. Wer viel mit anderen PC’s im gleichen Netzwerk oder verschiedenen Geräten arbeitet, kann von so einer Cloud profitieren. Alles ist schnell aufrufbar, nichts hängt von irgendeinem Betreiber ab und ihr habt die volle Kontrolle! Außerdem ist es noch sehr kostengünstig und auch der Speicherplatz hängt gänzlich von euch ab, wer 10x 10TB Platten an den armen Pi hängen will, kann das ohne Probleme machen – auch wenn ein Netzlaufwerk dann wohl eher die sinnvollere Methode gewesen wäre. Und auch der Stromverbrauch von so einem Raspberry Pi 4 ist nicht besonders hoch. Wer ein cleveres Skript bastelt bzw. “Wake-On-Lan” einrichtet, kann den Stromverbrauch so drastisch drosseln, dass der Pi im Jahr vielleicht nur 40€ verbrauchen würde – nennt mir eine günstigere Cloud, die euch das gleiche ermöglicht. Wer die LAN-Cloud dann aber auch außerhalb des eigenen Netzwerks verwenden will, kann über VPN oder Tunnelverbindungen nachdenken. Wäre auch eine interessante Möglichkeit sich mal mehr mit Servern im Allgemeinen auseinanderzusetzen und ggf. sich mal an BSD Betriebssystemen zu versuchen.

Ähnlich wie auch beim Pi, können wir auch hier die Installation über “Portainer” machen. Da der Server nun nicht an das eigene Netzwerk gekoppelt ist, kann man die Cloud nun auch ohne VPN Verbindung überall verwenden. Nun zahlt man aber statt für Strom eben für die Domain und dem Server, was aber nicht allzu tragisch sein sollte, da Domains und Server, im Vergleich, nicht allzu teuer sind. Nun muss aber der Server “gehardened” werden, siehe dazu meinen Artikel zum Thema “Meine VPS Erfahrung”. Wer seinen Server nicht vernünftig schützt, muss damit rechnen, dass der Server gehackt und vielleicht sogar geleakt wird. Dafür ist die Cloud nun überall erreichbar und ihr habt weiterhin die volle Kontrolle über die Cloud.

Wer mal mit Servern und der Cloud im allgemeinen experimentieren will, kann die Variante mit einem Raspberry Pi einmal umsetzen. Wer mehr will oder sogar vorhat ein eigenes Unternehmen zu eröffnen, kann sich für die VPS Variante entscheiden – jedoch sollte hier technisches Wissen die größte Vorgabe sein. Wer nach einer kleinen Cloud für den eigenen Haushalt sucht, wird bei “Nextcloud” sicherlich fündig. Wer das Haus nie verlässt, alleine im Keller haust und keine anderen Geräte abseits einem alten Libre-Booted Thinkpad mit Gentoo besitzt, benötigt vermutlich nichts derartiges, für alle anderen aber: Frohes Basteln und lernen!

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